Der Waldrand
2005
Videoinstallation
20 min. Loop
Eine Kamerafahrt führt entlang eines herbstlich gefärbten Waldrandes. Baumstämme, Äste, Wildes Gestrüpp, Farne, Schlingpflanzen tauchen Kulissenhaft auf. Die Videoaufnahme ist in ihrer Abspielgeschwindigkeit so stark verlangsamt, das sich ihre filmische Wirkung beinahe auflöst. Was bleibt sind zeitlich gedehnte Einzelbilder deren fotografischer Charakter in den Vordergrund tritt. Durch den gleitenden Wechsel von einem Frame zum nächsten entstehen befremdliche Schärfewechsel zwischen den verschiedenen Bildebenen. Die fokusierten Bereiche des Waldes, wie z.B. Baumstämme im Vordergrund, wirken plötzlich wie flächige Aufsteller in einer Studiokulisse.
Diese Wirkung wird durch die Anordnung der Projektion zusätzlich erhöht. Nur durch einen Fensterausschnitt in der Wand erhält der Betrachter Einblick auf die Projektionsfläche. So wird immer nur ein gerahmter Teil des "Waldrandes" sichtbar, ähnlich der Fensterdarstellungen in der Romantik. Der sehnsüchtige Blick vom "Innenraum auf das Aussen". Im Gegensatz zur Perspektive des Malers ist hier eine Veränderung der Betrachtungsposition möglich. Die Dimension des Raumes in dem sich die Projektion befindet scheint sich aufzulösen wodurch die Projektion eine verstärkte Tiefenwirkung erhält.

Installationsansicht